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18.11.2017Sankt Martin, Sankt Martin

"[...] und wenn ich etwas Schönes hab', geb' ich den ander'n davon ab [...]"

Mit einer mehr als zwanzigjährigen Tradition und einer mittlerweile dreistelligen Teilnehmerzahl ist der St.-Martins-Umzug des Kindergartens „An der Baumschule" ein etablierter Kulturbestandteil von Erftstadt-Lechenich. Dieser rheinische Brauch gedenkt der Nächstenliebe des Martin von Tours, der als römischer Offizier seinen Mantel mit einem Bettler teilte und durch viele weitere gute Taten schließlich zu einem Heiligen (Hl.) wurde. - Diese fast 1.700 Jahre alte Geschichte wird alljährlich den Kindern unseres Kindergartens, ihren Geschwistern, Eltern, Verwandten, Bekannten und Gästen in aller Bildlichkeit erzählt. So auch am vergangenen Samstag, als etwa einhundert Personen auf dem Rewe-Istas-Parkplatz ihre selbstgebastelten Laternen und Fackeln entzündeten und die dunklen Straßen des Lechenicher Nordost-Distrikts beleuchteten. Unter der Führung eines leibhaftigen Martins in römischer Uniform auf einem echten Ross und unter der musikalischen Begleitung durch die „Musikfreunde Gymnich e.V.", welche mit drei Trompeten, einem Bariton und einer schallkräftigen Trommel vertreten waren, konnten sich die Anwohner der durchlaufenen Straßen am Klang der Lieder

  • „Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind",
  • „Ich geh´ mit meiner Laterne",
  • „Durch die Straßen auf und nieder" sowie
  • weiterer Ohrwürmer

erfreuen. Als Ehrengäste nahmen am diesjährigen St.-Martins-Umzug der „Baumschule" erstmalig die Kinder und Angehörigen des Kindergartens „Die Erftstadt-Minis e.V." teil, welche mit wunderschönen, selbstgebastelten Laternen eine farbenfrohe Bereicherung darstellten. Angekommen am Kindergarten schlossen die Blechbläser mit zwei Einzelwerken den Straßenumzug würdevoll ab und stimmten die Teilnehmer auf den folgenden Höhepunkt ein. - Dem Sankt-Martins-Spiel. - Dabei spielten Vorschulkinder die weltbekannte Szene der Mantelteilung im Garten der Baumschule unter gitarrenbegleitetem Gesang im Licht eines knisternden Holzfeuers nach. Aus dieser gelungenen Aufführung resultierten viel Applaus und die Erkenntnis: Geteilte Wärme ist doppelte Wärme. Im Anschluss verteilte „unser" Hl. Martin kleine Weckmänner an viele Kinder. Nach dieser Hefegebäckstärkung nahmen diese erneut ihre Laternen in die Hand und zogen nun zum Martinssingen von Haustür zu Haustür. Der Gesang der Kleinen wurde auch in diesem Jahr von den Anwohnern großzügig mit jeder Menge Clementinen, Nüssen und Schokolade belohnt. Mit der Erinnerung an die Hilfsbereitschaft des Hl. Martin und einem jeweils gut gefüllten Säckchen endete das diesjährige Gedenken an den Wohltäter. Möge der Umzug und das Erzählen dieser zeitlosen Geschichte weiterhin zur Tradition von Lechenich und dem Kindergarten „An der Baumschule" zählen.
 


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