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12.01.2018Wasserschule Köln

Exkursion ins Großklärwerk

Auch in diesem Jahr besuchten die Vorschulkinder des Kindergartens „An der Baumschule" aus Erftstadt-Lechenich die zweitgrößte Abwasserbehandlungsanlage Deutschlands: das Großklärwerk Stammheim im rechtsrheinischen Köln. Unter der Führung einer Pädagogin der „Wasserschule Köln" folgten die acht angehenden Schülerinnen und Schüler den Weg des Wassers in Form von altersgerechten Erklärungen und kreativen Lernspielen, wie bspw. der „Lehrgarten" in Kombination mit Bewegungsspielen. Innerhalb eines „Einmal in die Hände Klatschens" erreicht ein Wasservolumen von circa 40 Badewannen einschließlich viel „Dreck" und Unrat das hiesige Klärwerk, welcher zunächst mit den großen Rechen/Kämmen herausgefischt werden muss. Was Gullys, Toiletten und Waschbecken alles wegspülen sollen und was sie nicht wegspülen sollen, wurde den Kindern einleuchtend vorgestellt. Essensreste, Feuchttücher, Kronkorken, Papierhandtücher, Gummibärchentüten, Tablettensteifen, Ohrenstäbchen, ... gehören in den Mülleimer, nicht in das Abwasser. Selbstverständlich wurde auch über die Folgen falschen Verhaltens informiert, wegen welchem die Stadt Köln mittlerweile zwei Ratten pro Einwohner beherbergt. Diese lernfähigen Kulturfolger können Abwasserrohre hinaufklettern und kennen selbstverständlich die attraktiven Toiletten, welche ein regelmäßiges Futterangebot bereitstellen...
Nach der mechanischen ging es zur biologischen Abwasserreinigung. Dazu bestaunten die Kinder die riesigen Eier, die auch Faultürme genannt werden, in denen Bakterien ganz viel Schmutzwasser futtern und dabei ständig „pupsen". Aus den vielen „Pupsen" wird im Anschluss Strom erzeugt. Vor dem unterirdischen Fließbecken wurde das eintreffende Kanalwasser beschnuppert. - Achtung! Es stinkt! Nase zu halten! Danach kurzes Verweilen an der schwarzen Luftreinigungsanlage - puh tut das gut! Weiter zum Erklären des Rundklärbeckens! - Nach durchschnittlich 24 Stunden verlässt jeder angekommene Abwassertropfen das Klärwerk zur Einleitung in den Rhein. Unsere Kinder waren natürlich schneller und hatten den gesamten Klärprozess einschließlich zahlreicher Zwischenstopps an Lehrtafeln und Aktionsspielpunkten bereits nach 2,5 Stunden durchlaufen. Besonders „cool" fanden die Kinder u.a. die Information, dass sie letztlich dasselbe Wasser zum Trinken und Waschen benutzen wie früher die Dinosaurier, weil im Wasserkreislauf nichts verloren geht.
Am Ende dieser erlebnisreichen Exkursion brachten die Vorschulkinder einen gewaltigen Wissensberg mit in den Kindergarten und nach Hause, sodass durch enthusiastisches Erzählen auch deren Eltern und die kleineren Baumschüler neues Wissen erleben und gewinnen konnten.

Willkommen! Nach einer kurzen Sicherheitsbelehrung konnten die Kinder direkt losstarten. 

Der natürliche Wasserkreislauf wurde gepuzzelt und erklärt. 

Für die nachgestellte Miniaturkläranlage mit Kamm als Rechenäquivalent und Standzylinder als Absatzbecken, wurde ganz frisches "Abwasser" hergestellt - nur mit sauberen "Zutaten". Trotzdem waren manche Finger gespitzt und so mancher Mundwinkel verzogen.

 

Hier wird erklärt und geklärt welcher der herausgefischten Abfälle wie in die Kanalisation gelangt, ob das so richtig ist und welche Folgen es haben kann, wenn man es falsch macht: 

Nach der Lehrstunde mit Stillsitzen wurde erstmal eine Runde im Lehrgarten getobt. Dabei durften die Kinder auch einmal durch ein Stück des größten Kanalrohres laufen, wie auch eines unter dem Rhein verlegt wurde. 

So erfrischt, waren die Kinder direkt bereit neues Wissen aufzunehmen und dabei zu zeigen, was sie sich schon alles gemerkt haben. 

Der Wasserkreislauf hat es den Kindern natürlich angetan und ganz besonders begeistert waren sie, ihn mit Hilfe eines Tuches und kleinen blauen Bällen als Wassertropfenersatz selbst nachzuahmen. 

Dabei musste es natürlich auch unbedingt regnen: 

Nach der Wiederholung und Erweiterung des Schulzimmerwissens an der frischen Luft, ging es zur Führung durch das Großklärwerk. Die erste Station waren natürlich die vielen großen Schneckenpumpen, die das unterirdische Dreckwasser nach oben ins Klärwerk befördern. 

Dann folgte der "Fluß des Grauens" - das Abwasser mit noch allem Drum und Dran: 

Deshalb ging es danach direkt zu den großen Sieben oder auch "Rechen" genannt, die das grobe "Drum und Dran" herausfischen, wie Papierhandtücher, Plastiktüten, Laub, Steine, Kronkorken, Feuchttücher,... Das alles wird gepresst und über Fließbänder in Container befördert und dann zur Müllverbrennung gebracht.

Danach bekamen die Kinder unverhoft die Möglichkeit einen der vielen unterirdischen arbeitenden Rührer zu betrachten, die das grob vorgereinigte Wasser überall unter uns umrühren. Man sieht sie viel auf dem Gelände, die roten oder silbernen Gebilde mit "Lenkrad" an der Seite, wie die Kinder es bei einer ihrer vielen "Was ist das da?"-Fragen nannten. 

Dieses tolle technische Hilfsmittel der Anlage fanden wir nicht nur optisch schön, hier roch es auch nach frischer Luft, denn das ist die Luftreinigungsanlage: 

Die Kinder besichtigten noch das Absetzbecken: 

... und natürlich das Rundklärbecken: 

An den fünf gigantischen Eiern (Faultürmen) konnten wir auch zum "Anfassen" vorbei gehen und haben viel Interessantes über die kleinen Helfer des Klärwerks gelernt.

Wir sagen Dankeschön und auf Wiedersehen, es war doch wieder schön! 


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